Weiteres Mal 150 Recup-Becher für Gastronomie und Ausschank ab dem 1. Juni kostenlos erhältlich
lkw Wittmund. Mehrweg statt Einweg: Seit Beginn des Jahres gilt eine neue Regelung des Verpackungsgesetzes – die sogenannte Mehrwegpflicht. Demnach gilt offiziell für Caterer, Lieferdienste und Restaurants die europaweite Pflicht, Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Die Mehrwegpflicht betrifft alle Gastronomiebetriebe, also Cafés, Bäckereien, Restaurants, Bistros und Lieferdienste, die Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Einen Preisunterschied zwischen Mehr- und Einweg darf es dabei nicht geben. Ausgenommen von der Pflicht sind kleine Betriebe mit einer Verkaufsfläche von bis zu 80 Quadratmetern und mit weniger als fünf Beschäftigten. Darauf weist das Klimaschutzteam der Kreisverwaltung in Wittmund hin. Aber auch hier gilt es, Kundinnen und Kunden darauf hinzuweisen, dass eigene Behältnisse, die mitgebracht werden, genutzt werden können.
Um Gastronomiebetrieben, Cafés, Bäckereien und weiteren Betroffenen im Kreisgebiet den Weg beim Umstieg zu erleichtern, stellte der Landkreis Wittmund im Vorjahr kostenfreie Starterpakete der Ostfriesland-Becher von Recup in den Größen 0,3 und 0,4 Litern zu Verfügung. Diese Becher werden als Ausnahme zum gängigen System kostenfrei – also ohne das Hinterlegen von Pfand beim Hersteller – zur Verfügung gestellt. Auf den Bechern, die gemeinsam mit verschiedenen ostfriesischen Kommunen gestaltet wurden, sind viele Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen aus der Region zu sehen. Gastronomiebetriebe konnten das Mehrwegsystem außerdem drei Monate lang kostenfrei testen.
In der Wittmunder „Bohnenbar“ wird Recup seit 2019 ohne alternative Einwegverpackungen angeboten. „Wir bieten Mehrweg aus Überzeugung an. Wir haben sehr selten Fälle, in denen sich jemand gegen einen Recup-Becher entscheidet. Das Feedback ist wirklich sehr positiv. Und wer keinen Becher will, der bleibt zum Kaffee trinken,“ erklärt Besitzer Dave Jakusch. Aktuell werden monatlich über das Mehrwegsystem noch einige Dutzend Becher nachbestellt. Mal wird der Becher zuhause vergessen, mal nach dem Urlaub als Souvenir mitgenommen. Damit das System funktioniert ist nur wichtig, dass der Becher irgendwann zurück in den Kreislauf gegeben wird.
Im Krankenhaus Wittmund wird das Mehrwegsystem seit Anfang des Jahres in der Kantine eingesetzt. Gerichte zum Mitnehmen können zusätzlich noch in biologisch abbaubaren Einwegverpackungen gekauft werden. Da diese allerdings 80 Cent extra kosten und die meisten Personen das Gastronomieangebot dort regelmäßig nutzen, ist die Mehrweg-Variante günstiger und leicht zu nutzen. „Essen in Mehrweg ist mittlerweile bei uns der Standard geworden. Auch Getränke werden immer häufiger in den Recup-Bechern nachgefragt“, sagt Sven Jacobi, Küchenleitung des Krankenhauses.
Obwohl Britta Kohl, Inhaberin von „Tante Tuddel“ in Esens, das System von Recup in der kostenfreien Testphase im Jahr 2022 überzeugt hat, hat sie sich gegen eine weitere Verwendung entschieden: „Bei uns wird ein Großteil der Getränke direkt vor Ort getrunken, sodass sich das System in unserem Fall finanziell nicht tragen lässt. Die wenigen Mitnehm-Getränke können sich Kundinnen und Kunden in eigene Becher füllen lassen. Vielleicht braucht es gar keine Alternative für Coffee-to-go Becher, sondern einfach mal wieder mehr Zeit, den Kaffee an Ort und Stelle zu trinken.“
Alle teilnehmenden Betriebe im Landkreis Wittmund und umzu lassen sich auf einer digitalen Karte unter recup.de finden.
Um auch weiterhin die Nutzung von Mehrwegsystemen wie Recup in diesem Landkreis zu erleichtern, wird das Kennenlern-Angebot der Kreisverwaltung vom 1. bis zum 30. Juni 2023 erneuert. Auch hierbei werden bis zu 150 Recup-Becher im Ostfriesland-Design kostenfrei an Gastronomiebetriebe vergeben. Bei der Nutzung des Systems für ein Jahr werden außerdem die Kosten für die ersten drei Monate von Recup erlassen. Interessierte werden gebeten, sich beim Klimaschutzteam der Wittmunder Kreisbehörde unter der Emailadresse klimaschutz@lk.wittmund.de zu melden.