Akzeptanz für UNESCO-Biosphärenregion „Niedersächsisches Wattenmeer” wächst –
Umweltminister Lies wirbt um Beitritt aller Küstenkommunen
„Ich freue mich sehr, dass sich bereits 12 niedersächsische Kommunen an der geplanten UNESCO-Biosphärenregion „Niedersächsisches Wattenmeer” beteiligen werden und ihre Kooperationsverträge mit der Nationalparkverwaltung „Niedersächsisches Wattenmeer” unterzeichnet haben”, sagt Umweltminister Olaf Lies.
„Das ist auch der Erfolg intensiver Gespräche und Diskussionen vor Ort, in deren Zusammenhang es auch immer wieder zu kritischen Stimmen gekommen ist. Aber gerade die vielen geschlossenen Kooperationsvereinbarungen zeigen auf, dass die Akzeptanz für die Biosphäre gewachsen ist. Im Zuge der Diskussionen vor Ort haben wir im Landtag auch das Nationalparkgesetz Niedersächsisches Wattenmeer geändert, um die rechtliche Situation im Sinne der Beteiligten vor Ort klarer zu regeln. Es ist alles getan worden, um mehr Akzeptanz zu erzielen.”
Fokus Mensch
Die zu einer Biosphärenregion gehörende Entwicklungszone ist für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ein wichtiger Baustein. Nach den Kriterien der UNESCO liegt der Fokus in einer Entwicklungszone auf den in ihr lebenden und wirtschaftenden Menschen und nicht auf dem Naturschutz. Diese sollen modellhaft Konzepte zu nachhaltiger Entwicklung erproben und Lösungen entwickeln. Seit 2009 sind die ersten Kommunen schon der Biosphäre beigetreten.
Umweltminister wirbt für Beitritt aller Küstenkommunen
„Eine UNESCO-Biosphärenregion „Niedersächsisches Wattenmeer” ist nachhaltige Zukunftssicherung. Das ist für alle Küstenkommunen gut und eine wichtige Perspektive für die jüngere Generation, sich in nachhaltige Lebens- und Arbeitsmodelle aktiv einbringen zu können. Die Herausforderungen die vor uns stehen sind groß, aber wir können in der Biosphärenregion beweisen, dass es funktioniert und dass es eben nicht Stillstand oder Rückschritt bedeutet” sagt Lies.
„Mit dem Niedersächsischen Weg haben wir landespolitisch gezeigt und abgesichert, wie wir erfolgreich und partnerschaftlich vorankommen. Das unterscheidet die aktuelle Situation auch deutlich vom Anfang der Debatte und den großen Sorgen vor allem der Landwirtschaft. Daher würde ich auch gerne den Dialogprozess vor Ort wiederaufnehmen und stehe auch für persönliche Gespräche zur Verfügung. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam die Biosphärenregion gestalten können.”
Beitritt noch bis Anfang April möglich
Bis Anfang April 2022 haben die Küstenkommunen jetzt noch einmal die Möglichkeit, der geplanten Entwicklungszone beizutreten.
„Darauf mache ich ganz bewusst nochmal aufmerksam und möchte für eine Befassung damit in den Gemeinde- bzw. Stadträten werben”, betont Lies. „Jede Kommune hat die Möglichkeit eigene Schwerpunkte zu setzen. Dies zeigt der Kooperationsprozess in der Stadt Wilhelmshaven. Hier wurde die besondere Wirtschafts- und Hafensituation in der Kooperationsvereinbarung gewürdigt und auch Wirtschaftsverbände in die Zielvereinbarung einbezogen.”
„Natur sein lassen” in Kern- und Pflegezone
Die Kern- und Pflegezone der Biosphärenregion entsprechen der Ruhezone- bzw. Zwischenzone des Nationalparks in dessen Grenzen von 1986. Diese Grenzen werden nicht verändert. Hier steht der Schutz der natürlichen Lebensräume mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften und ihrer Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten im Vordergrund: Nach dem Motto „Natur Natur sein lassen” soll möglichst wenig in die natürlichen Prozesse eingegriffen werden.