Trimaran zerbricht auf der Nordsee: Gemeinsamer Einsatz von Seenotrettern und Fischereischutzboot
Die Besatzung des Fischereischutzbootes “Seefalke” hat gestern, Freitag, 22. Juli 2022, gemeinsam mit den Seenotrettern der Stationen Horumersiel und Helgoland der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) einen Trimaran-Segler in Sicherheit gebracht. Nördlich der Insel Spiekeroog hatte sich auf dem Trimaran bei rauen Seegangsverhältnissen einer der Schwimmkörper gelöst, woraufhin der Mast brach.
Der Skipper des Trimarans, der sich auf dem Weg von Spiekeroog nach Helgoland befand, hatte die deutsche Rettungsleitstelle See der DGzRS (international MRCC Bremen = Maritime Rescue Co-ordination Centre) kurz nach 11 Uhr noch über Funk alarmieren können. Ganz in der Nähe des Unglücksortes befand sich zu diesem Zeitpunkt das Fischereischutzboot “Seefalke”, das sofort Hilfe anbot. Vor Ort brachte die “Seefalke” ein Beiboot aus, holte eine Seglerin von Bord des Havaristen und setzte ein eigenes Besatzungsmitglied zur Unterstützung des Skippers über.
Kurz darauf trafen das Seenotrettungsboot WOLFGANG PAUL LORENZ der Freiwilligen-Station Horumersiel sowie der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE der Station Helgoland ein.
Gemeinsam gelang es, eine Schleppverbindung zum Seenotrettungsboot herzustellen. Der angebrochene Schwimmkörper lief jedoch voll Wasser, so dass der Havarist in Gefahr geriet zu sinken. Ebenso behinderte das gebrochene Rigg, das noch mit Segeln im Wasser hing, die Schleppversuche, da es die noch intakten Schwimmkörper zu beschädigen drohte.
Daraufhin setzte die HERMANN MARWEDE mit ihrem Tochterboot VERENA zusätzlich einen Seenotretter auf den Trimaran über.
Die Retter kappten mit schwerem Gerät Rigg und Schwimmkörper, die per Kran von der “Seefalke” an Bord genommen wurden. Erst dann war es möglich, den Trimaran nach Hooksiel in Sicherheit zu bringen. Mit Sicherungsbegleitung von HERMANN MARWEDE und “Seefalke” traf der Schleppzug gegen 16.30 Uhr dort ein. Die Trimaran-Besatzung überstand die Havarie unverletzt.
Zum Zeitpunkt der Havarie herrschten nordwestliche Winde um 5 Beaufort (bis zu 38 km/h) und 1,5 bis 2 Meter Seegang.