Neue, leistungsfähigere Drehleiter der Kreisfeuerwehr in Dienst gestellt

(v.l.n.r.): Christian Menssen (Fachbereichsleiter Ordnung, Stadt Wittmund), Stadtbrandmeister Frank Frerichs (Wittmund), Gemeindebrandmeister Frank Schlegel (Friedeburg), die Gemeindebrandmeister Thomas Peters (SG Esens) und Ingo Kruse (SG Holtriem), Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen, Bürgermeister Helfried Goetz (Friedeburg), Landrat Holger Heymann, Bürgermeister Jochen Ahrends (Holtriem) sowie den Esenser Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs.
Foto: Privat

Im kleinen Kreise ist jetzt die neue Drehleiter der Kreisfeuerwehr offiziell in Dienst ge-stellt worden. Nachdem es bereits im Jahr 2016 erste Planungen und Überlegungen für die Beschaffung einer neuen Leiter gab, wurde das neue Spezialfahrzeug der Kreisfeuerwehr am Ende des Jahres 2020 an die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) des Landkreises Wittmund ausgeliefert. Es fanden danach zahl-reiche Schulungen und Einweisungen des Bedienpersonals statt, so dass sie nun auch offiziell ihren Dienst aufnehmen kann. Das neue High-Tech-Gerät kostete rund eine Dreiviertelmillion Euro, finanziert vom Landkreis und den vier Festlandgemeinden. Stationiert ist sie bei der Feuerwehr Wittmund.

Zufriedene Gesichter gab es, als die Drehleiter bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Wittmund präsentiert wurde. Landrat Holger Heymann erläuterte den Weg hin zu dieser teuren Anschaffung, die die Feuerwehren noch schlagkräftiger macht. Kreisbrandmeister Friedhelm Tannen stellte das technische Konzept vor, das hinter dem Neuling steckt. Er lobte vor allem das Engagement aller, die an der Konzeptionierung beteiligt waren und dankte denen, die die Finanzen bereitstellten.

Die Vorgänger-Drehleiter des Baujahrs 1991 wurde im Jahr 2010 als Gebrauchtfahrzeug beschafft. Zum einen war dieses Modell schon bald nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik (z. B. zu geringe Tragfähigkeit des Leiter-Korbs), außerdem die ständige technische Instandhaltung nicht mehr wirtschaftlich. So stand im laufenden Jahr 2021 die nächste Zehn-Jahres-Überprüfung an, die etwa 20.000 Euro verschlungen hätte. So wurden im Vorfeld, wie Landrat Holger Heymann vor den wenigen Gästen skizzierte, verschiedene Ideen entwickelt, wie ein neues Ersatzfahrzeug beschafft werden könnte. Neben dem Erwerb eines Neufahrzeugs wurde seinerzeit auch der Erwerb eines Vorführfahrzeugs sowie eines Gebrauchtfahrzeugs diskutiert. Der Kauf eines Vorführfahrzeugs war aus vergaberechtlicher Sicht nicht möglich, gegen den Erwerb eines Gebrauchtfahrzeugs sprachen unter anderem der ungewisse technische Zustand und die verkürzte Restnutzungsdauer. Daher fiel die Entscheidung zugunsten eines Neufahrzeugs aus, welches dann auch individuell an die Bedarfe der Feuerwehr angepasst werden konnte. Schon frühzeitig wurden die Festlandsgemeinden Wittmund, Friedeburg, Esens und Holtriem weitgehend in die Planung eingebunden, da diese sich neben dem Landkreis an der Finanzierung beteiligen.

Aufgrund des prognostizierten Auftragswertes von etwa 750.000 Euro war eine europaweite Ausschreibung der Neubeschaffung notwendig. Das Ergebnis war, dass die Firma Magirus aus Ulm als einziger Bewerber das konzipierte Fahrgestell und den Aufbau anfertigen und die Firma Feuerwehrservice Nord-West aus Garrel die feuerwehrtechnische Beladung liefern sollte. Trotz der andauernden Corona-Pandemie wurde das Fahrzeug im Jahr 2020 fertiggestellt. Zwar konnte nur die Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Personen zur Abholung und Ersteinweisung zu Magirus nach Ulm fahren, aber mittlerweile sind die Personen der Einsatzgruppe der Ortsfeuerwehr Wittmund und das Personal der FTZ entsprechend für die Nutzung des Spezialfahrzeuges geschult. Nach den erforderlichen Lehrgängen und Einweisungen konnte somit zum 1. Juni 2021 die Indienststellung erfolgen.

Zum Vergleich: Die alte Drehleiter des Herstellers Magirus Ulm, Modell Vario CC, Baujahr 1991, MAN-Fahrgestell; Gesamtgewicht 14 Tonnen, Motorleistung 232 PS; Korbkapazität für drei Personen und ein zulässiges Gesamtgewicht von 270 Kilogramm. Dagegen wiegt das neue Modell M32-AT des gleichen Herstellers aus dem Jahr 2020 18 Tonnen, hat ein Scania-Fahrgestell und eine Motorleistung von 360 PS; der Leiterkorb mit telekopierbarem Gelenkteil fasst nunmehr fünf Personen und trägt eine Last von maximal 500 Kilogramm in die Höhe. Der Korb hat eine Schwingungsdämpfung, einen fest montierten Wasserwerfer an der Front sowie zudem ein Krankentragenlagerung bis zu 270 Kilogramm. Das neue Fahrzeug ist als Staffelfahrzeug ausgestattet für eine Besetzung mit fünf Personen, von denen vier auch Atemschutzgeräte mit an Bord haben. Zudem gibt es Kameras im Leitersatz und am Wasserwerfer.
Geschult worden sind für dieses Fahrzeug folgende Personen: Uwe Holzknecht, Florian Fischer, Stephan Behrends, Jan Brand (Leiter FTZ), Björn Rieken, Alexander Reitenbach, Peter Gerndt, Eike Schüler, Marcel Onken, Michael Fremy, Wilfried Collmann, Ralf Fremy, Rene Nagel, Menco Ihmels und Nils Ammen.

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