Containerverlust und manövrierunfähiges Schiff in der Nordsee

Quelle: Havariekommando

Heute Morgen (2.1.19) hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung in zwei Schadenslagen übernommen.
Um 7:00 Uhr hat das Havariekommando die Einsatzleitung in der Lage MSC ZOE [L: 396m, B: 59m, Flagge: Panama] übernommen.
Das Containerschiff verlor im gestrigen Sturm auf seinem Weg von Antwerpen nach Bremerhaven 30 Container in der Nordsee.
Das Havariekommando sucht mit dem Ölüberwachungsflugzeug Do 228 nach den über Bord gegangenen Containern und bereitet Maßnahmen zur Bergung der Container vor.
Das Mehrzweckschiff NEUWERK ist in Zulauf zum Einsatzgebiet. Auf den niederländischen Inseln Terschelling und Vlieland sind acht der Container angelandet. Das Havariekommando arbeitet hier eng mit der niederländischen Küstenwache zusammen.
Auf Ersuchen der Verkehrszentrale (VKZ) German Bight Traffic leitete das Havariekommando den Einsatz für die manövrierunfähige MS PALMERTON [L: 133m, B: 23m, Flagge: Antigua und Barbuda]. Das Frachtschiff trieb mit ausgebrachten Ankern auf der Tiefwasserreede.
Die NORDIC ist als On Scene Coordinator (Einsatzleiter Ort) beim Havaristen. Das seit dem 1.1.2019 in Nordholz stationierte Boardingteam war vorsorglich per Bundespolizeihubschrauber im Einsatzgebiet und damit bereits am zweiten Tag
seit Dienstaufnahme erstmals im Einsatz. Die MS PALMERTON ist inzwischen wieder manövrierfähig und kann ihren Weg von Hamburg nach Portland (Vereinigtes Königreich) fortsetzen. Die Einsatzlage ist seit 10:00 Uhr beendet.

Zusätzlich war das Havariekommando in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 2019 in zwei weiteren Lagen im Einsatz, die aber keine Gesamteinsatzleitung durch das Havariekommando erforderten. Die MEKHANIK KOTTSOV trieb mit Maschinenproblemen ausgehend Bremerhaven. Die MSC VIGO trieb mit ausgebrachtem Anker von der Neue-Weser-Nord-Reede Richtung Süden, konnte seine Reise inzwischen nach Felixstowe (Vereinigtes Königreich) fortsetzen.


Treibende Container und Ladung gesichtet
Anzahl der über Bord gegangenen Container von Reederei auf über 250 korrigiert
Zusätzlich zum Ölüberwachungsflugzeug Do 228 überfliegt ein Hubschrauber der Bundespolizei das Einsatzgebiet nordwestlich von Borkum und sucht nach Containern und treibender Ladung. Das Mehrzweckschiff NEUWERK und der Tonnenleger GUSTAV MEYER befinden sich im Einsatzgebiet.
Einige der von Bord der MSC ZOE gefallenen Container wurden gesichtet, davon sechs in deutschen Gewässern. Das Havariekommando arbeitet eng mit der niederländischen Küstenwache zusammen. Laut niederländischer Küstenwache wurden an der niederländischen Küste bereits zehn Container an Land gespült; weitere zwölf Container treiben vor der niederländischen Insel Terschelling.
Zur Bergung der gefundenen Container hat die Verkehrszentrale eine Verfügung an die Reederei des Schiffes ausgesprochen. Das bedeutet, dass die Reederei zusammen mit dem Havariekommando einen Bergungsplan erarbeitet. Dafür sichert das Havariekommando das Gebiet ab.
Um 7:00 Uhr hat das Havariekommando die Einsatzleitung in der Lage MSC ZOE [L: 396m, B: 59m, Flagge: Panama] übernommen. Das Containerschiff verlor im gestrigen Sturm auf seinem Weg von Antwerpen nach Bremerhaven nach neuen Angaben der Reederei MSC bis zu 270 Container in der Nordsee. Eine hohe Anzahl über Bord gegangener Container konnte durch die Erkenntnisse aus dem Überflug der Do 228 bestätigt werden. Bisher ist bekannt, dass ein Container mit Gefahrgut über Bord ging.
Zur Unfallursache ermittelt die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven.

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