Landläufig gilt in der Bevölkerung die Einschätzung, dass die rapide Zunahme von Schnelltests auch dazu führt, dass im Landkreis Wittmund massiv mehr mit dem Coronavirus Infizierte entdeckt werden und so die Inzidenz nach oben treiben. Diese Einschätzung ist nach der Ansicht des Kreis-Gesundheitsamtes allerdings nicht korrekt. Die Aussage „wer viel testet, der hat auch viele positive Fälle“ sei nicht richtig, so die Wittmunder Kreisverwaltung in einer Mitteilung. Aktuelle Zahlen belegen diese Aussage. So wurden in der vergangenen‚ der 15. Kalenderwoche, nach den der Kreisbehörde vorliegenden Zahlen rund 4.500 Schnelltests gemacht, von denen genau 18 ein positives Ergebnis hatten (ohne Untersuchungen durch das Gesundheitsamt bei Personen, die sich in Quarantäne befinden). Das entspricht einer Trefferquote von nur rund 0,4 Prozent. Von diesen positiven Schnelltests sind, nach einer weiteren, überprüfenden PCR-Testung, nur rund 60 Prozent am Ende wirklich als mit dem Virus Infizierte eingestuft und in die amtliche Statistik übernommen worden.
Die Schnelltests dienen einer frühzeitigen Unterbrechung der Infektionsketten bei einem symptomlosen Verlauf der Infektion. Die infizierte Person und Kontaktpersonen können sich in Quarantäne begeben, bevor es zu einer weiteren Ausbreitung des Virus kommt. So wird die Anzahl der Infektionen über längere Sicht sinken.
Ein negatives Ergebnis bietet eine zusätzliche Sicherheit gegenüber keiner Testung, jedoch keine 100%ige Sicherheit. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass die Einhaltung der AHA+L-Regeln (Abstand halten, regelmäßig Hände waschen, Maske tragen + regelmäßig lüften) sowie die Minimierung persönlicher Kontakte weiterhin unbedingt notwendig sind – insbesondere im familiären und weiteren privaten Umfeld. Hier werden die meisten Übertragungen beobachtet.
Die Kreisverwaltung und der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) appellieren weiter an die Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet, vom guten und flächendeckenden Angebot der Schnellteste weiterhin rege Gebrauch zu machen, um Infektionen frühzeitig erkennen und Infektionsketten rechtzeitig durchbrechen zu können. Sollten Symptome vorliegen, die auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus hindeuten (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Geschmacks- oder Geruchsverlust), wird eine genauere PCR-Untersuchung beim Hausarzt oder Facharzt notwendig.