Wasserschutzpolizei ermittelt zwei mögliche Positionen für die Containerverluste
Die Wasserschutzpolizei hat zwei mögliche Positionen für den Verlust der Container von Bord der MSC ZOE ermittelt. Einer der beiden Eintrittsorte liegt etwa 12sm (gut 22km) nördlich der niederländischen Insel Ameland. Der zweite Eintrittsort liegt etwa 12sm (gut 22km) nordwestlich von Borkum. Das Havariekommando hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beauftragt, ein Driftmodell mit diesen Daten zu erstellen, um den wahrscheinlichen Weg der treibenden Container und Ladung verfolgen zu können. Daran orientiert fahren die Schiffe Suchmuster im Einsatzgebiet.
Das Mehrzweckschiff NEUWERK ist als On Scene Coordinator vor Ort. Unterstützt wird es bei der Suche nach Containern
vom Mehrzweckschiff MELLUM, den Tonnenlegern GUSTASV MEYER und NORDEN, dem Spezialschiff WEGA, dem Bundespolizeiboot BAD BRAMSTEDT und dem Zollboot BORKUM.
Aufgrund der aktuellen Wetterverhältnisse sind die Sichtbedingungen im Einsatzgebiet schlecht. Das Ölüberwachungsflugzeug Do 228 und der Bundespolizeihubschrauber können aus der Luftperspektive zurzeit keine Suche durchführen. Die Wettersituation erschwert mit 5m hohen Wellen auch die Bergungsarbeiten. Die Markierung gefundener Container ist
zurzeit nicht möglich. Insgesamt wurden in deutschen Gewässern bislang knapp 20 Container gesichtet oder per Sonar geortet, konnten aber noch nicht geborgen werden.
Die Strände auf Borkum, auf denen gestern Ladung angelandet war, wurden von Kräften der Insel Borkum geräumt. Für den Fall, dass Container oder weitere Ladungsreste an der deutschen Nordseeküste anlanden sollten, hat das Havariekommando das Technische Hilfswerk mit Spezialgerät in Bereitschaft versetzt.
Der Schwerpunkt bisher an den Küsten angespülter Container und Ladung liegt auf den niederländischen Inseln.
Am 2.1.2019 hatte das Havariekommando die Einsatzleitung in der Lage MSC ZOE [L:396m, B: 59m, Flagge: Panama] übernommen. Das Containerschiff hatte gut 8000 Container (gut 13000 TEU) an Bord und verlor im Sturm gut 270 Container in der Nordsee.
Zur Unfallursache ermittelt die Wasserschutzpolizei Bremerhaven.