Mehr als 30.000 Menschen haben sich heute, Sonntag, 30. Juli 2017, am Tag der Seenotretter über die Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) an Nord- und Ostsee informiert. Ihren Aktionstag hat die DGzRS in diesem Jahr zum 19. Mal veranstaltet.
Zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten besuchten dieses Mal mehr Freunde und Förderer der DGzRS „ihre“ Seenotretter als an allen vorherigen Tagen der Seenotretter seit der Premiere 1999. Die Besatzungen der rund 60 ihrer Seenotrettungskreuzer und -boote zeigten Rettungsübungen, luden zur Besichtigung an Bord ein und informierten über ihre vielfältige Arbeit.
Groß war das Interesse an den jüngsten Seenotrettungskreuzern: An den Liegeplätzen der im Dezember 2016 und Juni 2017 getauften BERLIN/Station Laboe und ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven sammelten sich schon früh Besucher. Die meisten Gäste wiederum zählten die Stationen Fedderwardersiel (Niedersachsen), Maasholm, Laboe und Neustadt i. H. (Schleswig-Holstein), Timmendorf und Zingst (Mecklenburg-Vorpommern). Allein dorthin kamen jeweils 2.000 bis 3.000 Menschen. An einigen Orten erstreckte sich die Veranstaltung über zwei Tage.
Die begehrten T-Shirts zum Tag der Seenotretter waren vielerorts schon am Mittag ausverkauft. Beim T-Shirt gab es in diesem Jahr eine Besonderheit: Alle zeigten aufgrund eines Fehldrucks das Datum des morgigen Tages (31. Juli 2017). Die DGzRS verkaufte die Shirts trotzdem – und mischte eines mit richtigem Datum darunter. Die glückliche Käuferin, die das einzige „richtige“ Shirt auf der Station Laboe erwarb, wird mit einer Mitfahrt auf dem größten Seenotrettungskreuzer der DGzRS belohnt.
Einen ganz besonderen Tag erlebten zwei Seenotretter der Station Langballigau an der Flensburger Förde: Auf einem Schiff der mit Such- und Rettungsaufgaben betrauten dänischen Marineheimwehr, das zu Gast im Hafen war, wurden ihre Enkeltöchter Neele Tilda Lund und Enni Tilda Bohn getauft.
Auf zahlreichen Stationen mussten die Seenotretter die Besichtigung ihrer Schiffe wegen Alarmierungen unterbrechen. Durchziehende Gewitterfronten und Starkwind brachten vor allem Wassersportler an diesem Wochenende in Schwierigkeiten. Die Besucher zeigten dafür viel Verständnis.
Für die Seenotretter, die den Tag mit der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer ausrichten, hat der Tag eine große Bedeutung, um möglichst vielen Menschen ihre Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit zu demonstrieren und ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie die DGzRS die ihr freiwillig anvertrauten Mittel verwendet. Denn die gesamte Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird nach wir vor ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge finanziert.
Über die DGzRS
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee. Sie setzt von 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote ein. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) koordiniert zentral alle Such- und Rettungsmaßnahmen. Trotz aller Technik: Im Mittelpunkt des Rettungswerkes steht nach wie vor der Mensch. Ohne die freiwillige Bereitschaft der Seenotretter zu ihren nicht selten gefahrvollen Einsätzen wäre die Arbeit der DGzRS nicht denkbar. Jahr für Jahr fahren die die Einheiten der Rettungsflotte mehr als 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee, finanziert ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge.