Malerin Sabine Odenthal hält eine fast vergessene Technik am Leben
Ab sofort kann man in der Cliner Quelle in Carolinensiel eine neue Ausstellung besuchen. Bis zum Ende des Jahres stellt hier Sabine Odenthal zwanzig ihrer Kunstwerke aus.
Eigentlich kommt Sabine Odenthal aus Bergheim im Rhein-Erftkreis, bevor es sie nach Ochtersum verschlagen hat. Hier hat sie schon als Kind gerne gezeichnet.
„Dabei haben mich die „alten Meister“ schon immer besonders fasziniert. Angefangen in Aquarell zu malen habe ich in den frühen achtziger Jahren. Doch ich wollte immer mit Öl malen. Ich suchte nach einer Schule welche die Stilrichtung „Alte Meister“ unterrichtet. Nach langem Suchen fand ich im Rheinland eine Schule. Hier wurden neben der Stilrichtung „Alte Meister“ auch die Richtungen „Impressionismus“ und „Expressionismus“ unterrichtet.“ Erzählt uns die Malerin.
Die Malerin verwendet für ihre Gemälde und Objekte nur Ölfarbe, jedoch nicht wie üblich aus der Tube. Mit Pigmenten und verschiedenen Flüssigkeiten wird die Farbe nach einem Rezept, das auf viel Erfahrung beruht, angerührt. Um, wie klassisch bei den alten Meistern üblich, Farbabstufungen zu erzielen werden bis zu fünfzehn Lasuren aufgetragen. Bei dieser „Höhung“ wird dann jeweils eine leichte Schicht mit Titanweiß aufgetragen. Dadurch entsteht dann die typische plastische Wirkung.
Sabine Odenthal gibt uns eine Beschreibung in ihre Maltechnik:
Decalcomanie-Maltechnik, auch Chaos Technik genannt wurde erstmalig vom Bildhauer und Maler Max Ernst während seiner Epoche des expressionistischen Dadaismus (1920-30) angewandt. Die Technik lässt sozusagen den verwendeten Farben „ihren Lauf“, obwohl die daraus entstehenden „chaotischen Bilder“ in ihrer Struktur und Farbverschmelzung vom Künstler beeinflussbar sind. Dies ist eine heute so gut wie vergessene, aber höchst amüsante Technik.
In der Cliner Quelle sind auch zwei Objekte zu sehen. Hier wurden Abfallprodukte aus der Autoindustrie, die aus Kunststoff bestehen mit Sandstrahltechnik oder Säure behandelt. Danach wird zerrissene Leinwand aufgeklebt und mit Lasur in den Zustand gebracht das diese nach der „altmeisterlichen Maltechnik“ nutzbar ist. So ist jedes Objekt immer ein Unikat.
Zum Schluss unseres Gespräches erklärt uns Frau Sabine Odenthal das die Technik nicht gerade die schnellste Maltechnik ist. Mindestens drei Monate benötige ich dafür, denn zwischen den einzelnen Farbauftragungen muss immer eine zweiwöchige Trockenpause eingehalten werden.