Auch in Carolinensiel wurde an diesem Sonntag den Toten gedacht. Wie in jedem Jahr legten die Vertreter von Clinsieler Vereinen und Institutionen Kränze am Ehrenmal in Carolinensiel ab.
Traditionell hält der Ortsvorsteher die Ansprache bei dieser Gedenkfeier. In diesem Jahr war es der erste öffentliche Auftritt vom neu gewähltem Ortsvorsteher.
Simon Lübben zog in seiner Rede einen Bogen zu Sophie Scholl. In diesem Jahr wäre sie einhundert Jahre alt geworden. 1938 verbrachte Sie zusammen mit ihrer älteren Schwester Inge Scholl einige Urlaubstage an der Nordsee, und wohnte dabei in Carolinensiel.
Vom begeisterten „Hitlermädel“ wurde Sophie Scholl zur entschiedenen Kämpferin gegen das NS-Regime. Als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie hat ein bleibendes Zeichen der Hoffnung und Mahnung gesetzt und ist zur Symbolfigur für Zivilcourage geworden: Widerstand für Menschlichkeit ist möglich, selbst in Zeiten eines Zivilisationsbruchs wie dem der Nazibarbarei.
In seiner Rede ermahnte Lübben: „Dieser Tag ist dazu da etwas zu tun, was vielen Menschen schwerfällt: sich zu erinnern. Sich zu erinnern an die Zeit damals, an den grausamen Krieg, an die Millionen Unschuldigen, die an ihm zugrunde gegangen sind.“
Von der evangelischen Kirche sprach Pastor Friedemann Schmidt die Gedenkworte und das Vaterunser.
Durch seine langjährige Erfahrung als Vakanz Pastor zog er einen Vergleich zu Carolinensiel. Besonders hob er hervor das unter den zahlreichen Namen auf den Gedenksteinen auch drei Frauennamen zu finden sind. Dies ist, zumindest aus seiner Sicht, einzigartig.
Bei der Kranzniederlegung spielte der Posaunenchor Berdum das Lied „Alte Kameraden“. Jeweils einen Kranz legten:
- Stadt Wittmund
- Förderverein Sielhafenmuseum
- KBV Harle Carolinensiel
- ClinerWind e.V.
- Handwerkerverein
- Schützenverein Carolinensiel
- TSV Jahn Carolinensiel
- Kirchengemeinde Carolinensiel
an den Gedenksteinen nieder.