Horumersiel. Mit Wasser im Maschinenraum hat ein manövrierunfähiges offenes Motorboot am Sonntagmorgen, 2. Juli 2023, die Seenotretter alarmiert. Die dreiköpfige Besatzung war auf der Jade von Wangerooge nach Bremen unterwegs. Die beiden Motoren des etwa neun Meter langen Havaristen ließen sich nicht mehr starten. Bei Westwind mit Böen von acht Beaufort war offenbar durch Seeschlag Wasser eingedrungen, das aber nicht weiter stieg. Die Rettungsleitstelle See der DGzRS sandte das Seenotrettungsboot WOLFGANG PAUL LORENZ/Station Horumersiel mit seiner Freiwilligen-Besatzung zum Havaristen. Zudem setzten die Seenotretter ein kleines Kontrollboot des Einsatzschiffes der Bundespolizei „Bamberg“ ein, das sich in der Nähe befand. Das Kontrollboot und wenigen Minuten später die WOLFANG PAUL LORENZ gingen längsseits. Beide Boote nahmen den Havaristen gemeinsam in Schlepp und brachten ihn samt Besatzung sicher nach Hooksiel.
Nach starker Rauchentwicklung im Maschinenraum eines 150 Jahre alten Segelschiffes vor der Insel Rügen haben die Seenotretter den Havaristen und seine Crew sicher in einen Hafen gebracht. Der Einsatz des Seenotrettungskreuzers BERTHOLD BEITZ in der Nacht zu Sonntag, 2. Juli 2023, war seit Freitag einer von rund 30 der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für mehr als 100 Menschen in nahezu allen Revieren auf Nord- und Ostsee.
Greifswalder Oie. Gegen 1 Uhr in der Nacht zu Sonntag, 2. Juli 2023, erhielten die Seenotretter die Meldung über eine manövrierunfähige Tjalk südlich der Insel Rügen. Bei Südwestwinden bis sieben Beaufort und 1,5 Metern See fand der Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ/Station Greifswalder Oie den Havaristen etwa eine Seemeile nördlich der Ansteuerungstonne Zicker am Eingang zur Hagenschen Wiek, einer Bucht der Halbinsel Mönchgut. Der Skipper und seine Frau hatten einen vermeintlichen Brand im Maschinenraum mit dem Bordfeuerlöscher erstickt. Die BERTHOLD BEITZ nahm das 15 Meter lange Plattbodenschiff, Baujahr 1873, in Schlepp und brachte es samt Besatzung sicher in den Hafen von Gager. Dorthin hatten die Seenotretter bereits die Feuerwehren Gager und Baabe bestellt, um den verrauchten Maschinenraum zu kontrollieren. Die freiwilligen Wehrleute stellten fest, dass keine Gefahr mehr bestand.
Großenbrode. 31 Menschen an Bord des Angelkutters „Karoline“ waren bereits am Freitag, 30. Juni 2023, auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen. Der 27,5 Meter lange und 160 Tonnen verdrängende Kutter hatte querab Großenbrode Getriebeschaden erlitten. Der Seenotrettungskreuzer BREMEN nahm die „Karoline“ auf den Haken. Die Seenotretter brachten Schiff, Besatzung und Passagiere sich nach Burgstaaken auf Fehmarn.
Großenbrode. Rund 24 Stunden später war die BREMEN am Samstag, 1. Juli 2023, erneut im Einsatz. Bei auflandigem Südwestwind um sechs Beaufort hatte die Crew einer Segelyacht eine Dringlichkeitsmeldung (Pan-Pan) abgesetzt. Die Schot ihres Vorsegels war in den Propeller geraten, sodass das Boot manövrierunfähig in der Brandung lag. Ein Notanker hatte nicht gehalten. Der starke Wind drückte den Havaristen immer weiter in die Nähe eines gefährlichen Steinwalls. Mit dem Tochterboot VEGESACK befreiten die Seenotretter das Seglerpaar aus der Gefahr. Da der Skipper zuvor eine Kopfverletzung erlitten hatte, bestellten sie zu seiner weiteren Versorgung einen Rettungswagen in den Hafen von Burgstaaken.
Maasholm. Ebenfalls bereits am Freitagabend, 30. Juni 2023, waren die freiwilligen Seenotretter der Station Maasholm im Einsatz. Auf der Lotseninsel Schleimünde benötigte ein 29-jähriger Mann dringend medizinische Hilfe. Er klagte über starke Unterleibsschmerzen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HELLMUT MANTHEY nahm Kurs auf die nur per Schiff zu erreichende kleine Insel. Die Seenotretter nahmen den Patienten an Bord. Bereits auf der Anfahrt hatten sie einen Rettungswagen in den Fischereihafen Maasholm bestellt. An ihn übergaben sie den Patienten zur weiteren Versorgung.