Förderkreis Sielhafenmuseum blickt auf 40 Jahre Förderarbeit zurück

Friedhelm Klattenberg hält auf Jahreshauptversammlung einen Rückblick

Gründungsmitglied Johann Geerdes (r) erhält von Friedhelm Klattenberg eine Urkunde überreicht
Foto: g. Ziemann

Am Freitag Abend hat der Förderkreis Deutsches Sielhafenmuseum e.V. in das Gemeindehaus in Carolinensiel zu seiner Jahreshauptversammlung eingeladen.
In seiner Begrüßungsrede sprach der Bürgermeister der Stadt Wittmund, Rolf Claussen dem Förderkreis und seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern ein großes Lob aus. „Carolinensiel und das Deutsche Sielhafenmuseum sind ein Leuchtturm für die ganze Nordseeküste“, so Claussen.
In seinem Jahresrückblick 2018 konnte Vorsitzender Friedhelm Klattenberg erfreulich auf das abgelaufene Vereinsjahr zurückblicken.
23 neue Mitglieder konnten begrüßt werden, so dass die Mitgliederzahl auf  593 anstieg.
Hauptaufgaben des Förderkreises sind nach wie vor die Einbringung der ehrenamtlichen Arbeit. Weit über 9.000 Arbeitsstunden wurden geleistet. Aber auch finanziell konnte der Förderkreis wieder einiges beitragen.
Für Projekte und Ankauf von Exponaten wurden 13.200 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden für weitere Projekte 6.000 Euro übergeben. Das Gesamtvolumen an Förderaktivitäten belief sich 2018 auf 19.200 Euro.

In 2019 wird eine Investitionsrücklage von 50.000 Euro Zweckgebunden dem Sielhafenmuseum zur Verfügung gestellt.

2018 wurde der Roman „Ein Mädchen vom Deich“ von Marie Ulfers nachdem dieser Jahrzehnte lang ausverkauft war neu aufgelegt. Der Verkauf im Museumsladen übertraf alle Erwartungen.

Ehrung der Mitglieder für 40 jährige Mitgliedschaft
(ganz links) Friedhelm Klattenberg und (ganz rechts) Bürgermeister Rolf Claussen
Foto: G. Ziemann

Der Schatzmeister des Förderkreises, Erwin Koops, konnte in seinem Bericht wiederum gute Zahlen verkünden, die durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und dem Reinerlös aus dem Museumsladen, sowie Onlineshop erbracht wurden.

Einen großen Rückblick auf 40 Jahre Förderkreis hielt Friedhelm Klattenberg im Anschluß.
Auf Einladung des damaligen Stadtdirektors, Dr. Theodor Uebelhoer, trafen sich am 5. August 1978 mehr als 70 Einwohner aus dem gesamten Landkreis Wittmund in der Aula der Grundschule Carolinensiel zu der Gründungsversammlung.
Neben Frerich Eilts war es der Museumsdirektor Gert Schlechtriem vom Schiffartsmuseum Bremerhafen die Motoren die für die Gründung sorgten.

50 Personen erklärten in der Gründungsversammlung spontan ihre Mitgliedschaft. Frerichs Eilts wurde der 1. Vorsitzende des Förderkreises. In den nachfolgenden Wochen und Monaten fanden die Ziele des Förderkreises eine breite, parteiübergreifende Unterstützung. Durch eine großzügige Schenkuing brachte der Wittmunder Unternehmer Jürgen Steinbrecher die Museumsgründung einen Riesenschritt nach vorn. Er stellte im November 1978 das „Groot Hus“, ein ehemaliges Kornhaus dem Förderkreis kostenlos zur Verfügung. Juristisch ging die Immobilie in den Besitz der Stadt Wittmund über. Nach zahlreichen Gesprächen und Besichtigungen hat die Niedersächsische Landesregierung 1980 den Beschluss gefasst ein Sielhafenmuseum in Carolinensiel einzurichten.
Es dauerte dann noch weitere 4 Jahre bis am 8. Juni 1984 das Sielhafenmuseum im „Groot Hus“ feierlich eröffnet wurde.

Fortan wurden vom Förderkreis Exponate für das Museum gesammelt und das Museum wurde nur durch das Ehrenamt im Förderkreis geleitet.  Ebenfalls 1984 machte am 13. Oktober der erste historische Fischkutter „Heimat“ in der Harle vor dem Museumsgebäude fest. Doch vor dem Museum war noch kein Hafen, die Harle zog mit einer Grasböschung am Museum vorbei. Der alte Hafen war überwiegend zugeschüttet und diente als Parkplatz.

Foto: G. Ziemann

1986 konnte nach intensivem Bestreben von Frerich Eilts mit dem Ausbau des Hafens nach historischem Vorbild von 1730 begonnen werden. Am 9. September 1987 wurde der Museumshafen eingeweiht. Den größten Teil der Baukosten von 1,8 Mio DM übernahm das Land Niedersachsen.
Jetzt ergab sich aber eine erneute Notwendigkeit.
Damit Schiffe von See her den Museumshafen erreichen können, ohne den Mast umzulegen, musste die Friedrichschleuse wieder geöffnet werden. Der Umbau der neuen Klappbrücke erfolgte 1990 und mit dem 225 jährigem Jubiläum der Friedrichschleuse wurde 1190 das erste treffen von Traditionsseglern mit einem Volksfest gefeiert.  Die WattenSail war geboren.

Mit weiterem Ausbau des Museums und den zunehmenden Aufgaben war eine hauptamtliche Besetzung der Museumsleitung erforderlich. 1988 gab der Förderkreis an Frerich Eilts die Aufgabe ab das Museum als Hauptamtlicher Leiter zu führen.
1989 wurde Hans-Menno Groenewold Vorsitzender. Bis 1993 konnte Frerichs Eilts erfolgreich das Deutsche Sielhafenmuseum ausbauen. Nach erreichen seiner Altersgrenze wurden aus 168 Bewerbungen vom Förderkreis-Vorstand der Volkskundler Manfred Sell aus Hamburg zum neuem Leiter des Sielhafenmuseums berufen.

Das ehemalige Wohn- und Lagerhaus „Alte Pastorei“ wurde Ende Juli 1994 nach zweijähriger Sanierung als zweites Haus des Sielhafenmuseums eröffnet. Schwerpunkt sind die Themen „Handwerk“ und „Schiffahrt“.

Drei Jahre später wurde das dritte Haus feierlich eröffnet. Das „Kapitänshaus“ zeit seitdem das „Leben an Land“. In der Schifferkneipe sind nazu 600 Motivfliesen aus dem 17. Und 18. Jahrhundert verbaut worden.

Da die Stadt Wittmund und der Landkreis Wittmund jährlich einen westentlichen Teil der laufenden Kosten übernommen hatten, wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2000 der „Zweckverband Deutsches Sielhafenmuseum in Carolinensiel“ gegründet. Der Zweckverband besteht aus je 5 Mitglieder von Stadt, Land und Förderkreis. Manfred Sell wurde zum Verbandsgeschäftsführer gewählt. Bis zum 31.12.199 war der Förderkreis alleiniger Träger des Sielhafenmuseums.

In der Hauptversammlung 2003 wurde Herbert Fischer zum neuen Vorsitzenden des Förderkreises gewählt, die er bis 2012 mit großer Leidenschaft ausführte.

2004 konnte im „Groot Hus“ der Museumsladen eingerichtet werden, der bis heute ständig erfolgreicher wurde und jetzt einen ganz wichtigen Beitrag zur Finanzierung beisteuert.

2015 musste Manfred Sell seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und Frau Dr. Heike Ritter-Eden wurde zur kommissarischen Leiterin berufen. Seit 2019 hat Frau Dr. Ritter-Eden auch die Verbandsgeschäftsführung übernommen.

Weitere große Maßnahmen stehen ab Herbst 2019 an.
Die Museumsgebäude bedürfen dringend einer Grundlegenden Sanierung.  Deshalb wird nach der Saison 2019 das „Groot Hus“ geschlossen und umgebaut. Weitere Maßnahmen werden folgen. 2022 sollen dann alle drei Häuser im neuem Glanz eröffnet werden können.

Ehrungen

Friedhelm Klattenberg freute sich das von den 50 Gründungsmitgliedern immer noch 10 Mitglied im Förderkreis sind.
Geehrt wurden:
Johann Geerdes, Hajo Hohlen, Hans-Hermann Knebel, Jan-Peter Kuhn, Inge Meinberg, Friedrich C. Meyer, Hanna Mienits, Alfred Peters, Manfred Wittor.

Weitere 16 Mitglieder konnten auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken, die ebenfalls an diesem Abend geehrt wurden. Darunter auch die Stadt Wittmund, die durch Rolf Claussen und Eike Cornelius vertreten waren.

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