Die Küstenwache des Vereinigten Königreichs hat am Dienstagvormittag (11.3.) auch das Angebot des Havariekommandos, ein Überwachungsflugzeug zur Verfügung zu stellen, angenommen. Das Flugzeug vom Typ Dornier 228 (DO228), hat am Dienstag gegen 12:30 Uhr vom Marinefliegerstützpunkt Nordholz (Niedersachsen) abgehoben. Es wird gegen 14:30 Uhr deutscher Zeit im betroffenen Seegebiet vor der englischen Küste erwartet.
Mit leistungsstarken Kameras und Sensoren kann sich die DO228 einen Überblick über die Lage verschaffen und darüber hinaus Schadstoffe auf der Wasseroberfläche finden. Das Havariekommando besitzt zwei DO228, die für die Ölüberwachung ausgerüstet sind. Im Alltag überwachen sie die Nord- und Ostsee auf Schadstoffeinträge. Betrieben werden sie vom Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ der Deutschen Marine.
Am späten Vormittag ist auch die MELLUM, ein Mehrzweckschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, an der Unfallstelle eingetroffen. Am späten Montagnachmittag war sie aus deutschen Gewässern Richtung England aufgebrochen. Die MELLUM ist unter anderem für die Brandbekämpfung und die Aufnahme von Öl von der Wasseroberfläche ausgerüstet. Außerdem kann sie in explosive oder toxische Umgebungen einfahren. Zu diesem Zweck hat sie ein Gasschutzsystem, das einen zeitlich begrenzten Einsatz in solchen Umgebungen möglich macht. Neben der eigentlichen Besatzung sind auch ein Mitarbeiter des Havariekommandos sowie ein Fachberater der Berufsfeuerwehr Bremerhaven an Bord.
Sowohl die MELLUM als auch die DO228 erhalten ihre Aufträge vor Ort von der britischen Küstenwache.
Vor der britischen Küste waren am Montagvormittag das Containerschiff SOLONG und der Tanker STENA IMMACULATE kollidiert. Beide Schiffe gerieten in Brand. Das Havariekommando hatte am Montagnachmittag ein Unterstützungsangebot an die britischen Behörden übermittelt. Die Unterstützung erfolgt im Rahmen des zwischenstaatlichen Übereinkommens zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Verschmutzung der Nordsee durch Öl und andere Schadstoffe („Bonn-Übereinkommen“).