THEEPOT

THEEPOT Foto: Toni von Häfen
THEEPOT
Foto: Toni von Häfen
Teilnahmen a.d. Wattensail: > 10 x Teilnahme am Corso: ?

Schiffsname: THEEPOT
Typ: Lemster Aak
Baujahr: 1959
Eigner: Doris und Dieter von Häfen
Heimathafen: Bremerhaven
Technische Daten:
Rumpflänge:
  9 m
Länge über Alles:  10,50 m
Breite:  3,55 m
Tiefgang: 90cm
Segelfläche:  64 qm
Maschine:  42 PS Vetus/Mitsubishi, 4 Zyl. Diesel
Verdrängung:  9 to

Schiffshistorie:
Lemster Aaken wurden Ende des 19.. und zu Beginn des 20. Jhdt. in den Niederlanden gebaut und als Fischereifahrzeuge auf der damaligen Zuiderzee – dem heutigen Yjsselmeer – sowie im Wattenmeer zum Fang von Anchovis und Heringen eingesetzt.

Boote dieses Typs waren als schnelle Segler bekannt. Ihre charakteristische Form hat sich erhalten;  sie werden auch heute noch modifiziert und computerberechnet als reine Sportfahrzeuge sehr erfolgreich gebaut und eingesetzt. Wegen des geringen Tiefgangs sind sie ideal geeignet für flache Gewässer, wie Watten und Bodden. In den niederländischen und deutschen Tidegewässern ist ein Trockenfallen jederzeit möglich, weil kein Kiel vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil dieser Schiffe:  der Mast lässt sich ohne Fremdhilfe mit den beiden Jütbäumen und der Ankerwinsch auf dem Vorschiff in kurzer Zeit nur mit Bordmitteln legen. Binnengewässer und Kanäle mit niedrigen Brücken können somit problemlos befahren werden.

Im Jahre 1959 wurde die „THEEPOT“ mit ihrem genieteten Stahlrumpf auf der Boomsma-Werft in Sneek / Friesland als Plaisierfahrzeug  gebaut; als solches fährt sie im Masttop auch einen roten Flögel. Berufsfahrzeuge führen dagegen einen blauen Flögel.

Dem aufmerksamen Beobachter wird ferner der gekrümmte Flaggenstock mit der Nationalen nicht entgangen sein: in den Niederlanden „dürfen“ nur die Schiffe einen solchen Flaggenstock fahren, die auch eine gekrümmte Gaffel im Rigg aufweisen. Anders ausgedrückt: gerade Gaffel = gerader Flaggenstock.

Lemster Aaken gehören zu den Runden und Plattbodenschiffen. Da diese Schiffe, wie bereits erwähnt, keinen Kiel aufweisen, befindet sich auf jeder Seite des Rumpfes ein markantes Seitenschwert, das beim Segeln auf der Lee-Seite ins Wasser gefiert wird und somit der Abdrift entgegenwirkt.

Als Mitglied der Schiffergilde Bremerhaven e.V. segelt das Eignerehepaar die „THEEPOT“ nach den Regeln traditioneller Seemannschaft. Das Boot bietet seiner Besatzung unter Deck viel Lebensraum und ist mit zwei Personen  bequem zu segeln. Auf modernen Schnickschnack der Yachtszene wird bewusst verzichtet. Zwar gibt es neben Kompass und Funkgerät nach neuestem Stand ein Hand-GPS-Gerät, daneben aber auch die papierne Seekarte und Petroleumlampen.

Seit 1997 ist die Lemster Aak im Besitz der jetzigen Eigner. „THEEPOT“ unternahm bisher Reisen in Nord- und Ostsee, in die Niederlande, nach Dänemark, Schweden und Polen und hat seitdem mehr als 21.600 Seemeilen , – das entspricht einer Äquatorumrundung – , zurückgelegt.