Drei Einsätze für manövrierunfähige Fischkutter am ersten Wochenende des Jahres

Foto: DGzRS – Die Seenotretter
Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat den manövrierunfähigen dänischen Fischkutter “Line-Charlotte” auf den Haken genommen.

Gleich drei Mal haben Fischer auf Nord- und Ostsee am ersten Wochenende des neuen Jahres die Seenotretter zu Hilfe gerufen. Vor den Inseln Sylt, Rügen und Borkum trieben ihre Kutter manövrierunfähig mit Netzen in den Propellern. Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der Stationen List, Sassnitz und Borkum waren am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Januar 2017, im Einsatz.

Vor Sylt geriet am Samstagmorgen der in Friedrichskoog beheimatete Fischkutter „Klaus Groth I“ in Schwierigkeiten. Die zweiköpfige Besatzung meldete sich gegen 8.50 Uhr bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG/Station List lief umgehend aus, konnte jedoch schon nach rund drei Seemeilen (etwa 5,5 Kilometern) umdrehen: Die Fischer hatten den Propeller ihres Kutters mit Bordmitteln wieder befreit.

Stärker gefordert wurden wenige Stunden später die Sassnitzer Seenotretter. Über den internationalen UKW-Sprechfunk-Kanal 16 setzten drei dänische Fischer gegen 13 Uhr einen Notruf ab. Ihr rund 15 Meter langer Stahlkutter „Line-Charlotte“ (Heimathafen Klintholm/Møn) trieb bei Südwestwinden um 7 Beaufort (bis 61 km/h) ebenfalls mit Netz im Propeller manövrierunfähig neun Seemeilen (knapp 17 Kilometer) nördlich des Kaps Arkona.

Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE nahm Kurs auf den Havaristen. Vor Ort stellten die Seenotretter bei etwa drei Metern Seegang eine Leinenverbindung her. Sie brachten Schiff und Besatzung sicher nach Sassnitz. Dorthin hatten sie bereits während der Schleppreise Taucher bestellt, die den Propeller des Kutters freischnitten.

Am späten Sonntagabend, 8. Januar, wiederum war der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP nördlich der Inseln Borkum und Juist im Einsatz. Nahe der Tonne „Juister Riff Nord“ trieb der in Greetsiel beheimatete Kutter „Georgina“. Auch ihm war das Netz in den Propeller geraten. An Bord des knapp 19 Meter langen Schiffes befanden sich zwei Fischer. Gegen 22.15 Uhr nahm die ALFRIED KRUPP den Kutter auf den Haken. Gegen 0.40 Uhr übergaben die Seenotretter den Schleppanhang auf der Westerems an einen anderen Greetsieler Kutter. Er brachte den Havaristen sicher in den Heimathafen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert